Schulgarten

Schul­gar­ten – Er­leb­nis­raum Natur

Der Schul­gar­ten des IGV ist das ge­lun­ge­ne Er­geb­nis eines von Schü­lern in­iti­ier­ten Ex­pe­ri­ments, eine ein­tö­ni­ge Ra­sen­flä­che im Süden des Schul­ge­bäu­des von ca. 6OO m2 Größe nach ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen le­ben­di­ger und na­tur­nä­her zu ge­stal­ten, um so das Schul­are­al öko­lo­gisch und op­tisch zu be­rei­chern. Ob­gleich kein Er­satz für die Natur, bie­tet der Schul­gar­ten den Schü­lern doch viele Mög­lich­kei­ten zu ler­nen, zu ge­stal­ten und Natur zu er­le­ben. Die Schü­ler haben je­der­zeit Zu­gang zum Schul­gar­ten und nut­zen ihn auch gerne in Pau­sen und Frei­stun­den, um der Hek­tik und dem Tru­bel des Schul­be­triebs kurz­zei­tig zu ent­ge­hen. Klei­ne Lern­grup­pen ver­la­gern den Un­ter­richt bis­wei­len ins Freie, Schü­ler der Ganz­ta­ges­be­treu­ung nut­zen ihn als Raum zum Ler­nen, Spie­len und Bas­teln.

Ein Rückblick in die Vergangenheit

Unser Schulgarten lebt schon seit Jahren vom Ideenreichtum, der Arbeit und dem Enthusiasmus der IGV-Schülergemeinschaft. Seit Jahren entscheiden sich flei­ßi­ge, kreative Schü­ler und Schü­le­rin­nen für die Schul­gar­ten AG. Nach­dem vor einigen Jahren der „neue“ Schul­gar­ten Einzug gehalten hat, mach­ten es sich die Schüler und Schülerinnen zur Auf­ga­be, den Garten mit ihren ei­ge­nen Ak­zen­ten zu ver­schö­nern. Dabei verfolgten Sie zwei grö­ße­re Pro­jek­te.

Das erste stand unter dem Titel „Das große Krab­beln“. Be­reits in den Win­ter­mo­na­ten be­schäf­tig­ten sich die Schüler mit den ver­schie­de­nen In­sek­ten und re­cher­chier­ten, wel­che Ma­te­ria­li­en sie als Zu­hau­se be­vor­zu­gen. Diese In­for­ma­tio­nen nutz­ten Sie dann und setz­ten sie in einem In­sek­ten­ho­tel um. Als Grund­la­ge nutz­ten Sie alte Pa­let­ten, die Sie zu einem In­sek­ten­ho­tel zu­sam­men­schraub­ten. Um das Hotel zu einem schö­nen Heim für die In­sek­ten zu ma­chen, be­füll­ten Sie es mit Zie­gel­stei­nen, be­bohr­ten Holz­schei­ten, Bam­bus, Rei­sig und, und, und. Um für die einen oder an­de­ren In­sek­ten auch eine Nah­rungs­quel­le zu schaf­fen, bau­ten Sie als De­ckel ein klei­nes Beet, in das Sie ver­schie­dens­te Pflan­zen setz­ten. Und schon konn­te das große Krab­beln be­gin­nen.

Das zweite grö­ße­re Pro­jekt bestand darin, den noch recht karg aus­se­hen­den Schul­teich zu bepflanzen, dem die Schüler etwas mehr Farbe und Blü­ten­pracht ver­lei­hen woll­ten. Da sich ei­ni­ges Laub im Teich an­ge­sam­melt hatte, war die erste Auf­ga­be, die­ses grob zu ent­fer­nen. Dazu stat­te­ten sich die Schüler mit Re­chen aus und ab ging es an und auch in den Teich. Dabei blieb na­tür­lich nicht jeder tro­cken 😉 Alle waren ganz über­rascht, dass dabei eine ganze Schub­kar­re vol­ler Laub entstand. Nach­dem der Teich jetzt schon mal um ei­ni­ges sau­be­rer wirk­te, mach­ten sich die Schüler daran, die Pflan­zen rich­tig zu ver­tei­len. Dabei war zu be­ach­ten, dass be­stimm­te Pflan­zen nur einen ge­wis­sen Was­ser­stand ver­tra­gen und des­halb in der Flach­was­ser-​ bzw. Sumpf­zo­ne ver­teilt wer­den muss­ten. Nach­dem die Pflan­zen um den Teich ver­teilt waren, wur­den sie einge­pflanzt. Die ein­zel­nen Pflan­zen wur­den zwi­schen die Stei­ne ge­setzt, um nicht nach oben ge­schwemmt zu wer­den. Um ein op­ti­ma­les Wachs­tum zu ge­währ­leis­ten, wurde jeder Pflan­ze etwas Tei­cher­de als Nährstoff­quel­le hin­zu­ge­ge­ben. Ganz zum Schluss wur­den dann noch zwei See­ro­sen im Teich ver­senkt, die uns hof­f­ent­lich bald schö­ne, weiße und ro­sa­far­be­ne Blü­ten an die Was­ser­ober­flä­che zau­bern. Schon war der Schulgarten-Teich, der bis­her recht trüb und leb­los aussah, schö­ner an­zu­schau­en und wir hof­fen, dass sich die bei­den Frö­sche, die sich un­se­ren Teich schon als Hei­mat aus­ge­sucht haben, noch woh­ler füh­len wer­den.

Natürlich wurde auch das Hochbeet wieder bepflanzt. Wie in den Vorjahren wurde Wert daraufgelegt, Pflanzen einzusetzen, die anschließend auch verarbeitet werden können, wie z.B. für eine Pizza mit Rukola.

Julia Heil, Anja Lut­zen­ber­ger

Die Corona-Jahre

Der Schulgarten am IGV ist inmitten unseres schönen Schulgeländes wirklich hübsch anzusehen und dient uns als Rückzugsort, Lehr- und Lernumgebung sowie Lebensraum für spannende Pflanzen und Tierarten. Auch der kleine Teich bietet vielen Tieren und Pflanzen ein Zuhause und leistet seinen Beitrag zur Wohlfühlatmosphäre unseres Gartens.

Dieses Jahr konnten wir unserem Schulgarten nicht die Aufmerksamkeit widmen, die er verdient. Doch ein in Ruhe gelassener Garten bietet viele einmalige Möglichkeiten für Forscher und Entdecker. So haben sich die Schüler der 5. Klassen im Zuge der Erforschung des Lebensraums Wiese die Pflanzen einer wild wachsenden und neu entstandenen Wiese gewidmet.

Auch auf der Suche nach Pflanzen für ihr Herbarium holten sich die Schüler Inspiration im natürlich gewachsenen Schulgarten. Vom Gänseblümchen über viele verschiedene Flockenblumenarten, bis hin zum Johanniskraut als wichtige Heilpflanze für die Medizin, war Alles zu finden.

Die Schüler der 8. Klassen weiteten ihre Experimente sogar auf das benachbarte Feld aus, indem sie die Artenvielfalt des Schulgartens mit diesem verglichen. Dabei ermittelten sie erschreckende Zahlen. Auf ca. 1,5 m2 bestimmten die Schüler die Anzahl an Pflanzen und Tierarten im Schulgarten und am Feldrand und stellten fest, dass die Artenvielfalt im Schulgarten deutlich höher war. Unser lebhafter Schulgarten ist also nicht nur Lebensraum, sondern auch Überlebensraum für viele Pflanzen und Tiere.

Auch die Schüler der 9. Klassen wagten sich in die Wildnis des Schulgarten-Dschungels, um die dort lebenden Insekten zu untersuchen. Dabei bestimmten sie mithilfe eines wissenschaftlichen Bestimmungsschlüssels unterschiedliche Insekten-Ordnungen und kamen dabei auf tolle Ergebnisse. Am kleinen Teich tummelten sich viele blaue Azurjungfern, eine Gattung der Kleinlibellen, die schimmernd über die Teichoberfläche glitten und alle Schüler in Staunen versetzten. Auch Honigbienen und Marienkäfer waren auf der Liste. Aber auch eine Traubenkirschen-Gespinstmotte fiel den Schülern ins Auge und sorgte mit ihrem besonderen Aussehen für viel Freude und Stolz. Während der Untersuchungen stärkten sich die Schüler außerdem mit den im Schulgarten wachsenden Johannisbeeren, die zu diesem Zeitpunkt reif und süß-sauer am Strauch hingen.

Wir freuen uns auf das nächste Schuljahr mit vielen kreativen Ideen und Möglichkeiten zum Gestalten und Forschen in unserem wundervollen Schulgarten.

Das Hier und Jetzt

Seit dem Schuljahr 2023/24 haben sich wieder fleißige Schüler und Schülerinnen bereitgefunden, den lange Zeit verwaisten Schulgarten wieder zu einem Wohlfühlort für Mensch und Tier zu machen.

Die erste Amtshandlung im Winter bestand darin, eine Bestandsaufnahme des verwilderten Gartens zu machen. Dabei stießen die Schüler auf große Herausforderungen, die in einem einzigen Schuljahr nur schwer zu bewältigen sind. Dennoch haben sich Alle fleißig an die Arbeit gemacht und das Beet von abgestorbenen Pflanzen zu befreien und die Gartengeräte zu säubern, neu zu sortieren und für das kommende Frühjahr herzurichten.

Im Winter bastelten die Schüler Futterglocken für unsere heimischen Vögel, die nicht in den Süden ziehen, sondern die klirrenden Kälte Deutschlands auf sich nehmen und uns mit ihrer Gegenwart erfreuen. Die Futterglocken hingen im ganzen Schulgarten aus und wurden von den Vögeln bis auf das letzte Körnchen leer gefressen.

Wie sich der Schulgarten dieses Jahr weiterentwickelt, werden wir noch sehen.

Anika Opitz